für uns als Landesverband, aber auch für die Bildungspolitik.
Erfolgreiche Schulbesuchstage und viele Erwartungen an die Bildungssenatorin, die im Amt bleibt
Vom 7.–11.April 2025 fanden die Schulbesuchstage mit einer zum Vorjahr deutlich gestiegenen Beteiligung statt. Insgesamt gab es in den 5 Tagen 39 Hospitationsangebote, die 139-mal genutzt worden sind. Innerhalb der Schulbesuchstage gab es ein Get-together, bei dem wir uns mit Menschen, die teilgenommen haben, über die Erfahrungen und die Bedeutung für die eigene Schulentwicklung ausgetauscht haben und auch darüber, welche Ideen noch für die Verbandsarbeit existieren. In jedem Fall werden wir schon jetzt den Zeitraum für die Schulbesuchstage 2026 festlegen, damit Schulen das zeitig in die Planung für das nächste Schuljahr aufnehmen können. Außerdem fand die Idee, zu Vortragsabenden einzuladen, Anklang – idealerweise mit Impulsen aus der Bildungswissenschaft, um sich mit der Wissenschaft über wichtige Grundlagen für gemeinsames Lernen auszutauschen.
Politisch wurde am 24.4.2025 der neue Senat vorgestellt. Frau Bekeris wird weiter als Senatorin die Bildungslandschaft bestimmen, überraschend war, dass das Ressort Familie aus dem Bereich Soziales wieder in den Bereich der Bildung wandert. Vielleicht ist diese Entscheidung ein Schritt, Bildungserfolg unabhängiger vom Elternhaus zu ermöglichen, wenn Familienpolitik in derselben Behörde gestaltet wird. Ansonsten bietet der neue Koalitionsvertrag viel Lob für die bisherige Praxis. In einigen Punkten freuen wir uns aber auf den Austausch darüber, wie unser Schulwesen noch inklusiver gestaltet werden kann:
Vermisst haben wir beispielsweise einen inhaltlichen Blick auf die Lehramtsausbildung: Begrüßenswert hält der Koalitionsvertrag fest, dass man Schulen beim Ausbau von Projektlernzeiten, Studienzeiten, fachübergreifendem Lernen und Lernbüros unterstützen will – Formen, die in Schulen des gemeinsamen Lernens maßgeblich entwickelt wurden, um individuelle Förderung zu ermöglichen. Diese Unterrichtsformen spielen aber in der Prüfungskultur des Referendariats eine untergeordnete Rolle, die sich nach wie vor schwerpunktmäßig an der 45-minütigen Einzelleistung orientiert. Das geht an den Erfordernissen eines inklusiven Schulwesens, das auf professionelle Arbeit in multiprofessionellen Teams angewiesen ist, vorbei. Es bleibt also noch Gesprächsstoff für die nächste Legislaturperiode.
Bianca Thies
Der Länderbericht erschien in Die Schule für alle 2025/2.