überregional
Die GGG

 

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GGG-Grundsatzposition (2008)

Beschluss der Mitgliederversammlung am 15. November 2008 in Herford

Die GGG setzt sich dafür ein,

  • dass Menschen- und Kinderrechte insbesondere auf Bildung für jedes Kind und jede(n) Jugendliche(n) eingelöst werden.

Die GGG setzt sich dafür ein,

  • dass jedes Kind und jede(r) Jugendliche gleiche Bildungschancen und insbesondere ungehinderten Zugang zu jeder Form schulischer Bildung hat.

Die GGG setzt sich dafür ein,

  • dass jedes Kind und jede(r) Jugendliche in der Schule die Anerkennung und Förderung erhält, die das Erreichen eines bestmöglichen Bildungsstandes gewährleistet, der die Anschlussfähigkeit fürdie weiterführenden Bildungsgänge sicherstellt. Das schließt das Erreichen eines bestmöglichenSchulabschlusses ein.

Die GGG setzt sich dafür ein,

  • dass alle Kinder und Jugendlichen eine gemeinsame Schule - die Schule für alle - bis zum Ende ihrer Schulpflicht besuchen. Sie setzt sich insbesondere dafür ein, dass das selektiv gegliederte Schulsystem auch in Deutschland überwunden wird.

Die angestrebte Schule für alle orientiert sich an folgenden Merkmalen:

  • Alle Kinder und Jugendliche sind willkommen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Weltanschauung, ihrem Geschlecht, ihren Fähigkeiten und Potenzialen. Jede(r) erfährt Respekt, niemand wird beschämt oder ausgesondert.
  • Alle an der Schule Beteiligten gestalten sie als Lern- und Lebensort aktiv und verantwortlich. Die Schule nutzt ihre Ressourcen autonom.
  • Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihren Lernprozess eigenverantwortlich. Jede Schule trägt die Verantwortung, jede Schülerin und jeden Schüler dazu zu befähigen.
  • Heterogene Lerngruppen sind der Normalfall. Alle Kinder und Jugendlichen einschließlich derer mit Beeinträchtigungen, Behinderungen oder mit besonderen Potenzialen lernen gemeinsam. Es wird nicht erwartet, dass alle in gleicher Zeit das Gleiche lernen.
  • Schülerinnen und Schüler werden als Subjekte ihrer Lernprozesse gesehen, nicht als Objekte des Unterrichts. Die Individualität ihres Lernprozesses wird respektiert, individuelle Interessen und Fähigkeiten werden gefördert. Die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zum selbst organisierten individuellen und gemeinsamen Lernen werden gestärkt.
  • In und mit der Schule arbeiten Menschen unterschiedlicher Professionen und Kulturen zusammen. Sie stellen das erfolgreiche Lernen aller ihrer Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Die Schule arbeitet als lernende Organisation. Dies erfordert Teamarbeit, ständige Fortbildung und Qualitätsentwicklung.
  • Die Schule ist Ganztagsschule. Der Tagesablauf wird den Lebens- und Lernbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler entsprechend rhythmisiert. Selbst bestimmtes Lernen und demokratisches Schulleben erhalten Zeit und Raum.
  • Die Schule öffnet sich. Sie beteiligt Experten von außen und übernimmt Aufgaben im sozialen Umfeld der Schule.

Die GGG unterstützt alle Bemühungen und Schritte, die Schule für alle zu befördern, neue derartige Schulen einzurichten und ihre Zusammenarbeit zu fördern. Sie unterstützt bestehende Schulen des gegliederten Systems bei ihrer Umwandlung.

Die GGG will insbesondere

  • die öffentliche Diskussion um die Schule für alle fördern und versachlichen,
  • die an Schule Beteiligten mit Fragen der Schule für alle vertraut machen und so zur Bildung von Lehrkräften und anderen pädagogisch Tätigen beitragen,
  • Gesetzgebern, Kultusverwaltungen, Schulträgern und Initiativen Vorschläge machen und Hilfe bei der Gründung und Organisation von Schulen für alle bieten,
  • die Forschung und Lehre in allen Fragen anregen, die die Schule für alle betreffen.