Das Startchancen-Programm des Bundes reduziert die soziale Bildungsdiskriminierung nur mit Inklusion (Integration)

Joachim Lohmann weist auf die Unvollständigkeit des Startchancen-Programm hin, wenn nicht die Inklusion aller benachteiligter Kinder und Jugendlichen in einer Schule für alle vorgesehen ist.

J. Lohmann: Das Startchencenprogramm ...

Abstract

Das Startchancen-Programm des Bundes will erfreulicherweise die im Ländervergleich extreme soziale Diskriminierung des deutschen Schulwesens reduzieren. Es will besonders belastete einzelne Schulen wie Schüler*innen mit zusätzlichen Ressourcen fördern.

Doch weder spezielle Schulen noch die Schüler*innen sind das eigentliche Problem. Es ist das Schulsystem, das die soziale Selektion zwischen den Schulformen schafft. Die schärfste sozial ausgelesene Schülerschaft haben die Förderschulen und sodann die Hauptschulen; es folgen die Schulen mit zwei Bildungsgängen und die Gesamtschulen. Das Hauptproblem dieser Schulen sind nicht die Mittel, denn der Aufwand je Schüler*in ist am weitaus höchsten für die Förderschule und dann für die Hauptschule. Geholfen hat das diesen Schulen nicht, ihre Schüler*innen sind am stärksten bei der Leistung, den Abschlüssen wie den Berufschancen diskriminiert. Das selektiv-hierarchische Schulsystem ist es, das solche soziale Selektion zwischen den Schulformen schafft.

Mit mehr Mitteln steigen weder das Ansehen noch die sozialen Chancen von Förderschüler*innen sowie Hauptschüler*innen, sondern nur durch ihre Inklusion in die Gesamtschule. Das gleiche gilt für Schüler*innen einer Schule mit zwei Bildungsgängen. Und das Ansehen von Jugendlichen an Gesamtschulen steigt am stärksten durch die Genehmigung einer eigenen Oberstufe für diese Schule. Jetzt die Politik dafür gewinnen, das Startchancen-Programm zu nutzen, um die extreme soziale Diskriminierung zu überwinden.