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„Eine Schule für alle“ – eine Kernforderung der GEW

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Der Vorstandsbereich Schule der GEW arbeitet seit vielen Jahren mit der GGG und dem Grundschulverband zusammen, um das gemeinsame Lernen zu stärken. Beispielhaft ist das traditionellen Treffen an Himmelfahrt zu nennen, das dazu dient, politische und pädagogische Strategien auszutauschen.

Als ich 2013 in den Vorstandsbereich Schule gewählt wurde, war dies eines meiner Ziele: die gesellschaftlichen Spaltungen, die von einem gegliederten Schulsystem massiv verstärkt und z. T. auch erzeugt werden, überwinden zu helfen. Meine langjährigen Erfahrungen als Lehrerin im gemeinsamen Unterricht einer Gemeinschaftsschule haben mich darin bestärkt, dass dies der richtige Weg ist, um junge Menschen auf ein solidarisches Miteinander in einer lebendigen Demokratie vorzubereiten. Gemeinsame Bildung, die Möglichkeiten des Dialogs, der Begegnung und der Zusammenarbeit von jungen Menschen aus verschiedenen Kulturen, verschiedenen sozialen Hintergründen und mit vielfältigen Erfahrungen sind die Basis einer toleranten und demokratischen Gesellschaft. Auch die Lehrkräfte können von einem gemeinsamen Engagement für eine Schule für alle profitieren. Gemeinsame bildungspolitische Überzeugungen stärken den Zusammenhalt untereinander. Gemeinsames Lernen in einer Schule für alle stärkt auch die pädagogische Profession, denn eine Schule für alle braucht die pädagogische Weiterentwicklung und professionelle Kooperationen.

Es war ein Glücksfall, dass sich in dem Bündnis „Eine für alle – die inklusive Schule für die Demokratie“ Gleichgesinnte mit einem langen Atem zusammengefunden haben. Das stärkt und hilft, die vielfältigen Entwicklungen zu reflektieren und gemeinsame Wege zu finden. Gemeinsames Handeln ist wichtig. Denn wir treffen auf eine schwierige gesellschaftliche Lage: Prozesse der Entsolidarisierung und Entdemokratisierung verstärken sich. Die Verteidiger des gegliederten Schulsystems beherrschen die Medien. Vorurteile gegen junge Menschen mit Behinderungen und aus Armutsverhältnissen werden wieder ohne Scham geäußert. Wir haben es mit einem starken inklusionsfeindlichen Mainstream zu tun. Dieser hängt einerseits mit einem allgemeinen Rechtsruck zusammen, andererseits aber auch mit sich verschlechternden Arbeits- und Lernbedingungen in den Schulen. Der steigende Lehrkräftemangel tut ein Übriges, der Inklusionsbewegung die Luft abzudrücken. Für uns als Gewerkschaft ergibt sich daraus die anspruchsvolle Aufgabe, eine humane und demokratische Bildungspolitik eng mit der Interessen- und Professionspolitik zu verzahnen. Unter schlechten Arbeits- und Lernbedingungen lässt sich der Anspruch einer demokratischen Schule für alle kaum verwirklichen. Diese Erkenntnis kann aber nicht dazu führen, das gegliederte Schulsystem und den Fortbestand von Sondereinrichtungen zu propagieren. Vielmehr müssen wir Wege einer schrittweisen Transformation finden und in der Politik mit aller Vehemenz für eine qualitätsvolle Umsetzung kämpfen. Das ist die Aufgabe einer Bildungsgewerkschaft und aller engagierten Lehrer*innen.

Packen wir es gemeinsam an!

ILKA HOFFMANN