"Jede Sekundarschule muss zu allen Abschlüssen führen"

Der GGG-Bundesvorsitzende im Interview des zwd

zwd: Spätestens mit dem Scheitern der Primarschule in Hamburg ist eine bundesweite Tendenz hin zur Zweigliedrigkeit deutlich sichtbar. Die gymnasiale Klientel scheint zu stark, um "eine Schule für alle" durchzusetzen, die sich Gesamtschul-Befürworterinnen und Befürworter immer vorgestellt haben. Allerdings lösen die in vielen Ländern eingerichteten Oberschulen – als Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen – das dreigliedrige Schulsystem mitsamt der Hauptschule zunehmend ab. Die GGG hat sich im Vorfeld der Hamburger Schulreform sehr zurückgehalten. Bewerten Sie die Entwicklung grundsätzlich skeptisch oder als Schritt in die richtige Richtung?

LS: Eine Analyse des Hamburger Volksentscheides zeigt, dass die Stärke der konservativen Gymnasialklientel in ihrer Mobilisierungfähigkeit lag. Es hat ja keineswegs eine Mehrheit der Bevölkerung gegen die Verlängerung der Primarschule gestimmt; Umfragen zeigen vielmehr, dass eine Mehrheit für das längere gemeinsame Lernen ist. Dass dieser Umstand nicht im Abstimmungsergebnis sichtbar geworden ist, mag auch an der "Bildungsnähe" der Primarschulgegner und der vermuteten "Bildungsferne" vieler liegen, in deren Interesse die Reform gewesen wäre.

Gegen Diskriminierung und Desintegration von Migranten und Einheimischen

Strukturreformen der Schule sind unabdingbar

Joachim Lohmann stellt erneut Diskriminierung und Desintegration in unserem Bildungssystem fest, findet Begründungen für seine Thesen in Daten der OECD und leitet daraus die Notwendigkeit von Schulstrukturreformen ab.

ist die gemeinsame Schule für alle unabdingbar.

Gegen die Zerrissenheit unserer Gesellschaft ...

Joachim Lohmann diskutiert das Verhältnis, in dem Polarisierung der Gesellschaft und selektierende Schule stehen. Er kommt zu dem Schluss, dass die gemeinsame Schule für alle eine Schlüsselstellung bei der Überwindung der Zerrissenheit der Gesellschaft hat.

Der WDR berichtete zuletzt am 09.03.2017 über den Fall Nenad. Das System und die Praxis der sonderpädagogischen Diagnostik steht in Frage.

WDR 09.03.2017

Lesen Sie die Beiträge von Brigitte Schumann (Bildungsklick) und Magda von Garrel (Nachdenkseiten).  zur Sendung am 20. 10. 2016

Bildungsklick v. 26.10.2016

Kommentar zum WDR-Film – „Für dumm erklärt – Nenads zweite Chance“ von Magda von Garrel

Erstaunlich und erfreulich klar nimmt der Verband Sonderpädagogik (VDS) in seiner Presse-Erklärung dazu Stellung.

Presse-Erklärung des VDS

Eltern sind mit Ganztagsschulen zufriedener als mit Halbtagsangeboten, am besten schneidet bei der individuellen Förderung der gebundene Ganztag ab.

Lesen Sie die Pressemeldung der Bertelsmann-Stiftung:

Bertelsmann-St.-2016: Eltern geben Ganztagsschulen gute Noten

Und hier die vollständige Studie:

Wie Eltern den Ganztag sehen: Erwartungen, Erfahrungen, Wünsche